femmegineering - Interview Heike Fütterer und Nadja Fecher

Heike Fütterer und Nadja Fecher, Interview femmegineering

femmegineering – Interviews mit Frauen in der Tech-Branche

Unser Ziel ist es, mehr Frauen zu ermutigen, eine Karriere in der Tech-Branche zu verfolgen. Wir wollen diejenigen inspirieren, die daran zweifeln, sich der Herausforderung zu stellen. Dazu haben wir Kollegeninnen gebeten, ihre Geschichten zu erzählen: Wie haben sie in der IT-Branche angefangen? Welche Aufgaben haben sie gerade? Wie sehen ihre Pläne für ihre Karriere aus?

 

Heute im Interview: Heike Fütterer (links im Bild) und Nadja Fecher, UX-/Information Architects bei ETECTURE

1. Was hat dich dazu bewogen, im Tech-Bereich zu arbeiten?

 

Nadja: Bei mir gab keinen speziellen Moment der bewussten Entscheidung, dass ich in einem Tech-Beruf arbeiten möchte, sondern ich bin eher zufällig dort gelandet, wo ich jetzt bin.

In der Schule habe ich mich mehr für Sprachen interessiert und danach wollte ich „irgendwas mit Medien“ machen, aber hinter der Kamera und nicht journalistisch. Dieser Wunsch hat dann zum Medientechnologie-Studium geführt. Dass das in der Realität im Grundstudium im Wesentlichen Mathe, Physik und Elektrotechnik bedeutet, war zwar eine ganz andere Richtung, als ich noch in der Schule für mich in Betracht gezogen hatte, aber kein Ausschlusskriterium – und ich bin froh, dass ich den Weg gegangen bin. Im Hauptstudium habe ich dann das Thema Softwareergonomie für mich entdeckt und meinen Fokus auf Usability und Human Centered Design gelegt.

 

Heike: Ich habe zuerst eine andere berufliche Laufbahn eingeschlagen, bevor ich Wirtschaftsinformatik studiert habe. Mein Interesse und auch der Mut, das Studium aufzunehmen, haben sich erst im Laufe der Zeit entwickelt. Im Praxissemester habe ich Human-Computer-Interaction entdeckt und meine Leidenschaft dafür entwickelt. Digitale Produkte, mit denen Menschen umgehen, müssen ihrer Welt entsprechen und sie einfacher gestalten. Ich dachte und denke noch, dass dies das wichtigste Ziel meiner beruflichen Laufbahn ist.

Heike Fütterer Interview femmegineering

2. Wie könnt ihr eure derzeitige Rolle beschreiben? Was ist euer Verantwortungsbereich?

 

Heike und Nadja: Wir sind UX-/Informationsarchitekten und arbeiten mit verschiedenen Teams bei ETECTURE an Ideen und Konzepten für neue und laufende Projekte. Wir übersetzen Kundenanforderungen in tragfähige, benutzerfreundliche Konzepte. Im engen Austausch mit unseren Teams entwerfen und gestalten wir Anwendungen und User Interfaces unter Abwägung der technischen Machbarkeit und des Kundennutzens. Oft sind wir Bindeglied zwischen Kunde und Entwicklung.

 

3. Welche beruflichen Pläne hast du für die Zukunft? Wie siehst du deine weitere berufliche Entwicklung?

 

Nadja: Gerade unsere Branche erfordert Flexibilität und fortlaufendes Lernen, weil sich die technischen Möglichkeiten sehr schnell weiterentwickeln. Ich möchte gern weiterhin gut sein in dem, was ich tue und mich kontinuierlich verbessern. Dazu gehört auch, dass neue Themen in den Fokus meiner Aufmerksamkeit rücken. Momentan ist das bei mir Barrierefreiheit. Dort möchte ich mehr Wissen aufbauen und es dazu nutzen, die Websites und Apps, die wir bauen, für alle noch einfacher zugänglich und benutzbar zu machen.

 

Heike: Ich möchte weiter die Veränderungen mitgehen und mitgestalten, die die IT-Branche mit sich bringt. Neugierig bleiben, neue Themen entdecken, fachliche Skills weiter verbessern und einsetzen. 

Nadja Fecher Zitat femmegineering

4. Was könnt ihr Frauen raten, die gerade erst in die Technik einsteigen?

 

Heike und Nadja: Wenn ihr Interesse an einem technischen Studienfach habt, dann schaut es euch an, probiert es aus, auch wenn der Frauenanteil niedrig ist. Wir haben im Studium die Erfahrung gemacht, dass es weniger auf das Geschlecht ankommt als auf die gleiche Wellenlänge. Vernetzt euch mit den Leuten, die ähnlich ticken wie ihr, und unterstützt euch gegenseitig.