JavaLand 2019: Open-Source-Projekte im Ghostbuster-Outfit

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Auch in diesem Jahr konnten wir bei unserem traditionellen Besuch auf der JavaLand, in der fantastischen Atmosphäre des Phantasialands in Brühl, viele wertvolle Impulse, Inputs und Denkanstöße mitnehmen. Mit rund 2.100 Teilnehmern gilt die Konferenz für Java-Entwickler als eine der europaweit größten Java-Konferenzen.

 

Hier sind unsere Highlights von der diesjährigen JavaLand!

 

Robert Károly: Intrinsische Motivation kann nur von innen erwachsen

Eines meiner Higlights war der Vortrag "Into the Jungle and Back! About Leadership in IT…" von Cosima Laube. Die Referentin stellte viele Aspekte moderner und agiler Software Entwicklung als Reise in den Entwicklungsdschungel dar und wies den typischen Team-Rollen verschiedene Lebewesen aus dem Tierreich zu.

 

Die so aufgestellte Parabel erlaubte es, einen Schritt zurück zu machen und sich der Thematik wie ein Beobachter zu widmen. Dies ermöglichte es interessante Einsichten zu entwickeln. Im Fokus standen die Wünsche und Bedürfnisse der jeweiligen Akteure, deren Berücksichtigung dazu führt, dass ein Team auch wirklich Verantwortung für ein zu entwickelndes Produkt übernimmt.

 

Leitsatz des Beitrags war:

"Now step back and take the three magic breaths:

Deep breath! Relax your body! What is important now?"

 

Mein zweites Highlight war "Erfindet euch neu - Die fünf Voraussetzungen für Innovation" von Felix Braun. Im Kern drehte sich hier alles um die Umstände, die geschaffen werden müssen, damit Raum für Innovation entsteht. Einerseits wurden hier harte Gegenindikatoren aufgezählt, die dafür bekannt sind, Innovationen zuverlässig zu unterbinden und andererseits wurde aufgezeigt, wie genau die Umstände sein müssen, damit Innovation überhaupt entstehen und sich entfalten kann. Schlagwörter waren hier:

  • Intrinsische Motivation
  • Risiko Bereitschaft
  • Vision
  • Autonomie
  • Zusammenarbeit und Vernetzung

 

Ein bekannter Gegenindikator ist zum Beispiel, der ungerichteten Kommunikation ihre Wertschätzung zu entziehen, indem man dafür sorgt, dass Entwickler so viel wie möglich ihrer Zeit, auf abrechenbare Tickets buchen müssen. Dies wird dafür sorgen, dass ausgefallene Ideen für sich behalten werden, da deren Diskussion praktisch zur Freizeitaktivität wird. Da müssten dann mindestens zwei Personen, die sich austauschen, ihre Freizeit für den Austausch von Ideen aufwenden, an denen am Ende jemand Drittes profitiert. Einfacher kann man anderen die Wertschätzung praktisch nicht entziehen und damit Innovationen unterbinden.

 

Ebenso verhält es sich beispielsweise, wenn keine brauchbare Fehlerkultur etabliert wurde. Haben "Fehler" negative Konsequenzen für Einzelne, kann man sich darauf verlassen, dass diese keine Risiken mehr eingehen werden um neue, innovative Lösungen auszuprobieren. Intrinsische Motivation kann nur von innen wachsen, aber wunderbar einfach von außen torpediert und zerstört werden.

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Simon Weis: Keine Angst vor der "Versionsnummererhöhung"

Für mich waren die vier Highlights der Konferenz, die Vorträge "Hexagonale Architekturen in Microservices" von Christian Iwanzik, "The biggest mistakes we made in Project Lombok" von den Lombok Hauptentwicklern, "Untangling the Mysteries of Qubits" von Roy van Rijn und "Continuous Intgration Extreme!" von Johannes Seitz.

 

"Hexagonale Architekturen in Microservices" war ein sehr schön aufbereiteter Talk über den Ports-and-Adapters Architekturansatz im Vergleich zur Layered-Architektur. Auch wenn mir das Thema nicht neu war hat es Christian Iwanzik geschafft, das Thema interessant und anschaulich zu gestalten. Ich konnte mir hier Ideen mitnehmen, wie ich selbst einen Vortrag zu diesem Thema gestalten könnte.

 

Die Lombok-Entwickler haben es geschafft, die Learnings aus zehn Jahren Open-Source-Projekt mit viel Humor auf die Bühne zu bringen: Im Ghostbuster-Outfit haben sie Parallelen zwischen berühmten Gemälden und ihrem Projekt gezogen.

 

Durch den Talk "Untangling the Mysteries of Quibits" wiederum, wurde mir endlich das Konzept der Blochs Sphere klar und "Continous Integration Extreme!" hat mir ein schlechtes Gewissen verschafft. Wieso setzen wir nicht die neusten Versionen aller Libraries in unseren Projekten ein? Die Antwort ist die "Versionsnummererhöhungsanst". Johannes Seitz lieferte aber auch direkt eine Möglichkeit dieser Angst entgegen zu treten. Er präsentierte die Möglichkeit eines zweiten Build-Jobs, der das Projekt immer mit den neusten Abhängigkeiten baut und einem dadurch immer einen guten Eindruck verschafft, wie sich die Software mit den aktuellsten dependencies verhält.